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Der
Gladiator - Mächtiger Kämpfer der Arena
Die Lichtstrahlen welche vom dem kleinen, vergitterten
Fenster hoch oben in der Wand herunterfielen beleuchteten die
winzige Zelle kaum. Bizarre Formen aus Staub welche in ihnen
tanzten ließen erahnen welch unglaubliche Hitze dort herrschte.
An der linken Wand ließen sich gerade noch zwei rostige
Ketten erkennen welche ein altes, mit Stroh bedecktes Brett
hielten, das zweifelsohne als Bett diente.
Der Rest des Raumes lag in völliger Dunkelheit.
Kein Laut war zu hören bis auf ein langsames, schweres
Atmen aus einer der Ecken. Mit einem quietschen erschien plötzlich
ein schmaler Lichtstreifen auf der gegenüberliegenden Wand
und schlagartig verstummte auch dieser. Sekunden herrschte vollkommene
Stille.
Dann erschien ein Augenpaar an der Öffnung und leise Stimmen
begannen vor der Tür miteinander zu sprechen.
"Dort, hinten in der Ecke, da ist er !"
"Wo denn ?"
Mishra ging so nahe er konnte mit seinem Gesicht an den geöffneten
Spalt in der Tür heran. Bedenkenlos lagen dabei seine Finger
auf der Kante der Öffnung. Askhan, sein Begleiter, riß
ihn sofort zurück und warf ihn mit dem Rücken an die
Wand. Er presste seinen Unterarm an die Kehle des völlig
überraschten Mannes so das dieser sich nicht mehr rühren
konnte.
"Du bist jung und neu bei den Wachen hier in der Arena,
deswegen höre mir jetzt genau zu !", sprach er in
einem ruhigen aber eisigen Tonfall. "In diesen Zellen sitzen
keine Taschendiebe oder Wegelagerer. Dies sind Gladiatoren.
Killermaschinen. Sie alle sind einzig und allein darauf ausgebildet
zu töten, mit dem Messer, der Axt, dem Schwert ja sogar
mit ihren blossen Händen. Einem so dünnen Hering wie
dir brechen sie mit Leichtigkeit jeden Knochen im Leib."
Askhan lockerte ein wenig seinen Griff. "Und damit nicht
genug, wurden sie alle in speziellen Kampftechniken unterwiesen.
Sie wirbeln mit ihren Waffen und verteilen Schläge und
Tritte gegen die selbst zahlenmäßige Überlegenheit
kaum etwas nützt. Mann gegen Mann sind sie sich nur gegenseitig
gewachsen."
Mishra, inzwischen kreidebleich, erwiederte nur leise "Aber
die Tür ist doch geschlossen !"
"Das dachte auch Larsus als er ihm hier vor ein paar
Wochen das Essen durch diese Öffnung reichte. Der Arme,
er liegt noch immer zu Bett und selbst der Medicus kann nicht
genau sagen ob sein Arm jemals wieder verheilt. Und was er
mit Bashir damals anstellte, will ich dir lieber nicht erzählen."
Mishra erwiederte nichts mehr.
"Dieser hier ist darüber hinaus ein ganz besonderes
Exemplar" fuhr Askhan mit einem verstohlenen Blick zur
Tür fort. "Äußerst gerissen, erfinderisch
und ..." er stockte.
"Nun ja, wie soll ich sagen," fuhr er fort "wenn
ich in seine Augen sehe ist dort mehr als diese brennende
Wut wie bei all den anderen. Etwas kühles, gefährliches.
Er ist schon sehr lange hier, länger als ich, wahrscheinlich
bereits seit er ein Kind ist. Es gehört mehr dazu als
körprliche Kraft, so lange hier zu überleben"
Endlich ließ er Mishra los.
"Glaube dem alten Askhan, dieser Mann wird nicht dort
draußen im Staub der
Arena sterben !" meinte er noch leicht träumerisch.
Dann wurde er wieder ernst.
"Komm wir haben eine Aufgabe zu erfüllen."
Er ging er zu der großen Tür und schloss sie auf.
Mishra wagte nicht zu atmen. "Keine Sorge, seit dem letzten
Vorfall liegt er in Eisen !" beruhigte ihn Askhan und
zog mit einem Ruck die Tür auf. Die im Raum herrschende
Hitze schlug ihm wie eine Faust ins Gesicht aber er konzentrierte
sich nur auf die eine dunkle Ecke.
"Komm," rief er in den Raum hinein "der Arenenbesitzer
will dich sehen ! Du sollst noch heute kämpfen, ein letztes
Mal, wenn du einwilligst hat er ein besonderes Angebot für
dich."
Ein dumpfes Lachen war die einzige Antwort. Dann trat dessen
Besitzer in den Schein der Lichtstrahlen. Groß und recht
muskulös war er. Lediglich ein langer, lederner Waffenrock
befand sich um seine Hüften und um seinen Oberkörper
wanden sich mehrere dicke Lederriemen welche auf der Brust
mit einem eisernen Ring gehalten wurden. Die leuchtenden roten
Haare waren zu einem Zopf geflochten und sein Gesicht war
durch einen sorgfältig gestutzten Bart bedeckt. Seine
Hände und Füße waren mit dicken Eisen gefesselt,
die seine Bewegungen erheblich einschränkten. Trotzdem
wirkte der von Schweiß glänzende Mann
bedrohlich.
"Seit wann haben Gladiatoren denn die Wahl ?" fragte
er und sah Askhan dabei direkt in die Augen. Dieser hielt
seinem Blick stand, wich aber unbewusst einen Schritt zurück.
"Was ist denn dieses Angebot' ?"
"Ich weiss es nicht !" beeilte sich dieser zu antworten,
"ich soll euch lediglich in die große Halle bringen.
Er erwartet euch dort." Es dauerte einen Moment bis die
Antwort kam.
"Gut, dann hören wir uns dieses Angebot einmal an."
Mit schweren Schritten ging er der Tür entgegen und seine
Augen blitzten förmlich auf. "Ich glaube dies wird
ein guter Tag !"
"Für mich !" fügte er nach einem Herzschlag
nur noch hinzu.
Autor: Chief Commander
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